Verfolgung in Deutschland durch Kadyrow Handlanger

Minkail Malizaew lebt in Deutschland als abgewiesener Flüchtling. Er ist ein Kadyrow Kritiker und veröffentlicht kritische Beiträge auf seinem Facebook Profil. Kadyrows Leute haben Malizaew mehr als einmal gedroht und Ihn aufgefordert seien Tätigkeit zu unterlassen und sich bei Ramzan Kadyrow zu entschuldigen.

Abschiebung
Am 26. April 2018 sind bei der Familie Malizaew Sicherheitsbeamten aufgeschlagen, um drei Uhr in der Früh. Minkail, seine Frau und die drei Kinder wurden verhaftet und in Handschellen abgeführt. Ein Kind von Malizaew ist durch einen Unfall in der Kindheit behindert, um dieses erschrockene Kind zum schweigen zu bringen haben die Beamten bei der Festnahme Gewalt angewendet und den 13 Jährigen Jungen u.a. gewürgt. Da die Familie keine Personalpapiere hatte, wurden diese von den deutschen Behörden vorab in Zusammenarbeit mit den russischen Kollegen für die Abschiebung angefertigt. Der Familienvater selbst konnte wegen seinem gesundheitlichen Zustand, nach drei überstandenen Operationen, nicht mit der Familie abgeschoben werden. Abschiebung von Minkail Malizaew wurde auf eine Woche verschoben. Seine Frau und die drei Kinder wurden von Ihm getrennt und vor seinen Augen ins Flugzeug nach Moskau gesetzt. Dort angekommen ging es dem 13 Jährigen Kind so schlecht, dass dieser im Krankenhaus in Moskau behandelt werden musste. Nun ist die Familie in den Händen von Kadyrows Schergen.

 

Minkail Malizaew

Kadyrows Fingermänner
Kurz nach der Abschiebung der Familie, meldete sich ein gewisser Beslan Dadaew bei dem Familienvater Malizaew. Dadaew stellte sich als unabhängiger Journalist vor, der sein Problem kennt und Ihm helfen will. Im Gespräch vereinbarten die beiden ein Treffen bei Malizaew, Besland Dadaew kam zum Treffen in Begleitung von Mairbek Kusuew. Beide kamen als Flüchtlinge seinerzeit nach Deutschland. Die beiden Herren stellten sich als Anti-Kadyrow vor und haben Ihm einen Lösungsvorschlag unterbreitet. Minkail Malizaew sollte eine Audiobotschaft aufnehmen, gerichtet an Ramzan Kadyrow, in der er sich für sein Verhalten, seine Worte und Anschuldigungen entschuldigt und um Verzeihung bittet. Nach langen Gesprächen erklärte sich Minkail mit dem Lösungsvorschlag einverstanden und nahm eine 5 Minütige Reuebotschaft auf. Herr Dadaew und Kusuew sicherten Minkail Malizaew „Sündenerlass“ von Ramzan Kadyrow nach dieser Botschaft zu. Ein Teil der Abmachung war auch, dass er sein Facebook Account löscht und dass die Audionachricht vertraulich behandelt wird.

Mairbek Kusuew

Achmed Dadaew

Wenige Minuten nachdem sie Minkail Malizaew verlassen haben, kehrten die beiden vermeintlichen Helfer zurück. Sie hätten mit Achmed Dudaew gesprochen, Leiter des Grozny TV-Senders, der wiederum von Ramzan Kadyrow und seinen Männern die Anweisung erhalten hat, dass sich Minkail Malizaew auf einem Video entschuldigen soll. Trotz langen Gesprächen weigerte sich Minkail Malizaew und die beiden gingen wieder. Kehrten aber erneut nach 10 Minuten zurück. Diesmal wurde Minkail Malizaew klipp und klar erklärt, dass Sie im Auftrag von Kadyrow gekommen sind und seine Frau sowie Kinder würden vergewaltigt und misshandelt werden, falls das Video nicht aufgenommen wird. Außerdem drohten Beslan Dadaew und Mairbek Kusuew dem Familienvater mit dem Tod, dafür würden sie nur paar Jahren in deutschen Gefängnissen absitzen, die wie Hotels sind, und wieder zurückkehren nach Tschetschenien. Die beiden Herren wollten Minkail Malizaew nun zwingen eine Videobotschaft aufzunehmen. Es kam zur Auseinandersetzung in der Wohnung, die für Malizaew damit endete, dass er ins Krankenhaus eingeliefert wurde mit gebrochener Hand, Blutergüssen am Körper und im Gesicht sowie Gehirnerschütterung. Herrn Minkail Malizaew liegt im Krankenhaus in Lüdenscheid, NRW.

Achmed Dudaew mit Ramzan Kadyrow

Kadyrows Netzwerk in Deutschland
Dass sich in Tschetschenien keiner traut etwas gegen Kadyrow und seiner Schergen zu sagen, ist weltweit bekannt. Kommt es dennoch dazu, wird man im besten Fall öffentlichen gedemütigt und muss sich selbst für Geisteskrank erklären. Andernfalls kommt man unter falschen Anschuldigungen ins Gefängnis, was sogar mehrere Menschenrechtler in Tschetschenien erleiden mussten. Als junger Mann können die Karten deutlich schlimmer ausfallen und man wird hingerichtet oder zu Tode gequält. Zuletzt geschehen mit einem 30jährigen Turpal Israilow aus Komsomolskoye in Grosny Bezirk. Turpal Israilow wurde zu Tode gequält, zwei Tage nach Festnahme – ohne eine Anschuldigung und ohne ein Verfahren. Am 25. April 2018 wurde sein Leichnam den Eltern des Einzelkindes vorgeworfen. Turpal Israilow hinterlässt eine junge Witwe und zwei kleine Kinder. Darüber hat auch Tumso Abdurakhmanov im Detail am 29. April 2018 berichtet. Dies nur als Erinnerung, warum Menschen „aus friedlichen“ Tschetschenien flüchten. Auch in Europa ist Minkail Malizaew nicht der erste verfolgte Kadyrow Kritiker. Im Januar 2009 wurde in Wien auf offener Straße Umar Israilow erschossen, die Spur führte direkt nach Tschetschenien (Umar ist nicht mit Turpal Israilow verwandt, nur Namensvetter). Jetzt haben wir einen versuchten Mord in Deutschland durch Kadyrows Fingermänner. Wenn Minkail Malizaew ausgeliefert wird, droht ihm ein qualvolles Ende. Das Schicksal seiner Frau ist nicht besser, leider ist Sie schon abgeschoben worden. Es darf nicht sein, das im Rechtstaat wie Deutschland so etwas passiert – Abschiebung in den sicheren Tod und Verfolgung durch Kadyrows Schergen mitten in Europa. Wenn wir nicht heute Alarm schlagen, wird sich das Kadyrow Netzwerk etablieren. Dieses Netzwerk ist nicht nur Menschenverachtend es ist auch kriminell und betreibt Geldwäsche für Kadyrows Bande in Deutschland. Als offizieller Vertreter von Ramzan Kadyrow in Deutschland gilt Timur Dugazaev.

Quelle: Interview mit EchoKavkaz, YouTube

Tumsos Hilferuf aus Polen

Ein Hilferuf hat heute der tschetschenische Blogger Abu-Saddam Shishani alias Tumso Abdurakhmanov auf seinem YouTube Kanal gepostet. Er sitzt zurzeit im Abschiebehaft in Polen, wohin er im Sommer eingereist ist aus Georgien und direkt einen Asylantrag gestellt hat. Seit Juli 2017 war von Ihm nur eine Nachricht bekannt, nämlich dass er Versucht hat aus Georgien in ein anderes Land zu reisen um dort Asyl zu bieten, seitdem ist er in Haft in diesem Land. Das genau Land wollte er zu dem Zeitpunkt nicht nennen, hat aber mitgeteilt, dass es nicht Russland oder Georgien ist. Heut erfahren wir in einer Audiobotschaft von Ihm mehr, dazu gleich.

Wer ist Tumso Abdurakhmanov?
Herr Abdurakhmanov ist ein Blogger, der nach einem Konflikt mit der Familie Kadyrov seine Heimat Tschetschenien verlassen musste und im Nachbarland Georgien unterschlupft bekam. Er war stellvertretende Direktor des staatlichen Telekommunikationsunternehmen „Elektrosvyaz“ in Tschetschenien. Im November 2015 kam es zu einen Konflikt mit Islam Kadyrov, ein Neffe von Ramzan Kadyrov. Daraufhin wurden Tumso Abdurakhmanov alle möglichen Vergehen und terroristischen Aktivitäten unterstellt. Er brachte sich mit seiner Familie in Sicherheit und kämpfte seitdem für die Gerechtigkeit. Alle Fälle was der Klan Kadyrov und die ihm unterstellten Sicherheitsorgane in Tschetschenien gegen Tumso einleiteten waren frei erfunden und ohne Beweise. Tumso hat auf seinen Videos auf YouTube alle gegen Ihn eingeleiteten Fälle Stück für Stück auseinandergenommen und das Gegenteil nachgewiesen. Dennoch schaltete der Kadyrov Klan keinen Gang zurück sondern verstrickte sich in weitere absurden und sinnlosen Anschuldigungen. Während seines Aufenthalts in Georgien hat er sich an die vielen Instanzen in Russland gewendet um seine Unschuld zu beweisen, aber ohne den erwarteten Erfolg. Trotz der Bestätigung durch Memorial. Er hat einige Interviews mit dem georgischen Fernsehen, RadioFreeEurope, CurrentTime aus Tschechien gehabt sowie mit dem russischen TV-Sender Doschd. Neben RadioFreeEurope war Caucasian Knot der ständige Begleiter um den Fall Tumso Abdurakhmanov, als einzigen in Russland. Neben seinem persönlichen Fall wurde Tumso mehr und mehr zu einem Aktivisten der seine Landleute repräsentiert die unter dem Kadyrov Regime zu leiden haben. Er sprach die brisanten Fälle und Ereignisse in Tschetschenien an und durch seine Blogger-Arbeit wurde schon einiges bewirkt. Ramzan Kadyrov selbst hat Tumso zum feind erklärt wie einige andere Blogger. Im Juni 2017 hat Alexei Nawalny eine Aktion gestartet um den besten gesellschaftlich-politischen Blogger in Russland zu küren, der dann 1 Million Rubel als Preisgeld erhalten soll zur Unterstützung. In der Liste von Alexey Navalnyj landete Tumsos YouTube Kanal „Abu-Saddam Shishani“ auf den Platz neun und unter die Top 10.

Wie die Geschichte um dem Konflikt mit Islam Kadyrov angefangen hat erzählt er im Detail dem georgischen PalitraTV. Wegen diesem Konflikt und die dadurch resultierende Verfolgung floh Tumso Abdurakhmanov mit seiner Familie nach Georgien und stellte dort Asylantrag. Nach neun monatiger Untersuchung hat der Staat Georgien Tumsos Asylantrag abgelehnt. In der Ablehnung machte die zuständige Behörde klar, dass Tumsos Antrag nach allen Prinzipien und Regeln der Genfer Konvention rechtens ist und Ihm Schutz zu gewähren sei, aber nicht in Georgien – es „widerspräche den Interessen des Landes“. Darüber Berichtet die in Tschechien basierte „Current Times“ (Nastoyashaya Vremya). Tumso hat Widerspruch eingelegt und nachdem auch dieser abgelehnt wurde und eine Hoffnung auf Schutz und Asyl in Georgien schwand, hat er sich mit der Familie im Juli 2017 ins Flugzeug gesetzt nach Polen, um in einem europäischen Land Asyl zu bieten.

Der Hilferuf von Tumso Abdurakhmanov
Er beginnt damit, dass er zurzeit in Abschiebehaft sitzt und bisher seinen Aufenthaltsort im geheimen gehalten habe damit Russland nicht seine Abschiebung verlangen kann bevor nicht etwas entschieden wurde. Aber Russland sei leider nicht das einzige Land gewesen, vor dem er sich in Acht hätte nehmen müssen.

Am 11. Juli 2017 ist er mit einem Direktflug von Tiflis nach Warschau gereist mit seiner Frau und drei kleinen Kindern. Sofort nach Ankunft hat er einen schriftlichen Antrag auf Asylgesuch für sich und seine Familie gestellt, die er den Zollbeamten an der Kontrolle übergeben hat. Tumso wurde durch die Beamten verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, seine Familie in einem speziellen Hotel untergebracht. Am Tag darauf wurden sie zusammen der Richte vorgeführt. Dieser hat Tumso mitgeteilt, dass er ein Persona non grata im Schengen-Bereich sei und er vermutlich bewaffnet und gefährlich sei. Danach fingen die ersten Lügen an, lt. Tumso, nämlich – dass er und seine Familie erst nach der Festnahme um Asyl gebeten haben. Die Zollbeamten haben es dem Richter so dargelegt, als hätten sie illegal ins Land einreisen wollen und dabei festgenommen wurden. Sein Anspruch gegen diese falsche Behauptungen wurde abgelehnt und ein zweimonatiger Haft angeordnet im Abschiebegefängnis. Er hat sich an die höhere Instanz gewandt mit Einspruch, ohne Erfolg. Nach ablaufen der zwei Monate wurde die Haft auf weitere 4 Monate verlängert. Gegen diese Freiheitsberaubung hat er auch Einspruch eingelegt, auch ohne Erfolg.

Der Versuch dem polnischen Staat verständlich zu machen, dass wir auf der Suche nach Schutz ins Land eingereist sind und vor der Verfolgung fliehen, haben leider kein offenes Ohr gefunden. Leider habe ich mich getäuscht und wir haben vor paar Tagen eine offizielle Ablehnung erhalten für den gestellten Asylantrag, sagt Tumso. Seit zwei Jahren führe er einen Kampf gegen die Ungerechtigkeit die Ihm und seiner Familie in Russland wiederfahren hat und stoße nun auf neue Ungerechtigkeit mitten in Europa. So hat zum Beispiel Interpol die russische Fahndung nach Ihm als widersprüchlich und gegen die eigene Regel eingestuft und die Fahndung im Interpol Netzwerk fallen gelassen. Außerdem wurde er aus der Database gelöscht wonach er Persona non grate im Schengen Raum ist, in die er durch deutsche Behörden gelandet ist auf drängen von Russland. Unabhängig davon wie die Gründe dafür waren, ist es nicht mehr Persona non grata und wird auch nicht von Interpol gesucht. Auf der Flucht vor unrechtmäßigem Haft in Russland sei er in unrechtmäßiger Haft in Polen gelandet, er habe einen Schlag erhalten von wo er diesen nie erwarte hätte.

Nun wendet er sich mit dieser Audiobotschaft an die polnische Regierung, welche die Genfer Konvention unterzeichnet hat und dem Schutz von verfolgten verpflichtet ist. Das Herr Abdurakhmanov zu den verfolgten gehört, dafür gibt es unzählige und unabhängige Beweise. „Ich bin zu Ihnen gekommen mit der Bitte um Schutz und befinde mich nun im Gefängnis und erhalte dazu eine Ablehnung meines Asylantrages“. Er bittet um den Schutz, um den er gebeten hat und die den unrechtmäßig verfolgten zusteht, um die Erlaubnis in diesem Land in Sicherheit zu leben. Falls dies nicht möglich sei, bittet er um die Genehmigung weiter reisen zu dürfen in ein Land, welches Ihm und seiner Familie diesen Schutz gewähren kann ohne die Abschiebung in den sicheren Tod nach Russland und Tschetschenien.

Abschließend wendet er sich an den EU Menschenrechtskommissar und UN Kommissar für Menschenrechte: „Wie kann es sein, dass ich trotzt der unzähligen unwiderlegbaren Beweise meiner Unschuld und der ungerechten Verfolgung durch Sicherheitsorgane kein Recht auf Schutz in einem europäischen Land habe dazu noch unter Missachtung vieler Verfahrensregel eine Ablehnung erhalte? Schauen Sie sich bitte meinen Fall an und lassen Sie die Gerechtigkeit siegen“.

Was können wir machen?
Zum einen bietet Tumso selbst einen Vorschlag, nämlich zu seinem Video englische Untertitel hinzuzufügen und seine Ansprache zu verbreiten damit die richtigen Leute aufmerksam darauf werden. Mein zusätzlicher Vorschlag wäre, dass wir uns an die polnische Botschaft per E-Mail mit dem nachfolgenden Schreiben wenden. Jeder kann sich das Schreiben kopieren und per E-Mail versenden. Je mehr es machen, desto mehr Aufmerksamkeit. Außerdem schlage ich vor, dass wir uns auch an den EU Menschenrechtskommissar mit dem Schreiben wenden. Beide Kontaktdaten habe ich unter aufgeführt. In dem Schreiben habe ich eine Link zu dem Video von Tumso auf YouTube eingebaut sowie ein Link zu diesem Beitrag in dem auf deutsch kurz der Fall erläutert wird. Wir sollten nicht tatenlos zuschauen, wie Tumso nach Russland und in die Kadyrov Hände abgeschoben wird!

 

Das Schreiben:

Betreff: Hilferuf von Tumso Abdurakhmanov

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich als besorgter Bürger zum Fall von Herrn Tumso Abdurakhmanov, der zurzeit in Abschiebehaft in Polen einsitzt mit seiner Frau und drei kleinen Kindern. Tumso Abdurakhmanov wird in Tschetschenien durch den Kadyrow Klan mit erfundenen Anschuldigungen verfolgt ohne jegliche Beweise zu liefern. Daraufhin ist Herr Abdurakhmanov nach Georgien geflüchtet. Die dortigen Behörden haben anerkannt, dass er unrechtmäßig verfolgt wird und Ihm nach der Genfer Konvention den Schutz zu gewähren sei. Der Schutz wurde aber nicht gewährt, da es „den Interessen des Landes widerspricht“. Da er eine Abschiebung nach Russland fürchtete ist er am 11. Juli 2017 in Polen eingereist und hat in Warschau am Flughafen einen Antrag auf Asyl gestellt.

Seitdem sitzt er und seine Familie in Abschiebehaft in Polen und hat nun auch noch ein negatives Bescheid erhalten bzw. Ablehnung des Asylantrages! Was völlig unverständlich ist. Ihm und seiner Familie droht nun die Abschiebung nach Russland, in den sicheren Tod!

Herr Abdurakhmanov hat unwiderrufliche Beweise seiner Unschuld. Seit seiner Verfolgung ist er zu einem politisch-gesellschaftlichem Blogger geworden auf YouTube wofür er auch von Alexei Nawalny in seiner Top 10 solcher Blogger mit aufgenommen wurde. Herr Abdurakhmanov hat Interviews mit dem TV-Sender Palitra gehabt und mit der Zeitschrift CurrentTime aus Tschechien oder RadioFreeEurope, wo sein Fall nochmal erläutert wird. Die Menschenrechtsorganisation Memorial in Russland tritt für Ihn ein. Nun soll er abgeschoben werden?

Er selbst hat am 10. Dezember eine Audiobotschaft auf seinem YouTube Kanal gepostet und bittet um Hilfe. Er wendet sich dabei an den polnischen Staat, an die Menschenrechtsorganisation in EU und UN.

Er darf nicht in den sicheren Tod nach Russland abgeschoben werden! Wir bitte um Ihren Einspruch bei den entsprechenden Behörden in Polen und um Freilassung von Tumso Abdurakhmanov und seiner Familie!

Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen:
Link zum Video von Tumso Abdurakhmanov (russisch): https://youtu.be/MtCUC5Jz_jM
Mehr zum Fall Tumso Abdurakhmanov (deutsch): https://tschetschenien.wordpress.com/2017/12/10/hilferuf-aus-polen

 

Bitte an die folgenden Kontakte versenden:
Polens Botschaft in Berlin: berlin.amb.sekretariat@msz.gov.pl
EU Menschenrechtskommissar: commissioner@coe.int
UNRIC Büro in Deutschland: info@unric.org
GfbV e.V.: berlin@gfbv.de

Außerdem kann man dem EU Menschenrechtskommissar Nils Muiznieks bei Twitter anschreiben und den Video Link senden: https://twitter.com/commissionerhr

Remember, remember, the end of November

Vor 25. Jahren, am 25-26. November 1990, haben die Parlamentarier des Tschetschenischen Parlaments für die Unabhängigkeit der Tschetschenischen Republik von der UDSSR gestimmt. Nachdem juristisch die Sowjetunion aufgelöst wurde, haben alle Regionen und Republiken, die ein Teil der neu gegründeten Russischen Föderation sein wollten einen Vertrag mit Russland unterzeichnet so z.B. Dagestan, Inguschetien, Tatarstan oder Burjatien. Andere Republiken der UDSSR wie Kasachstan, Armenien oder Ukraine haben ihre Unabhängigkeit erklärt und eigenes Staat gegründet, somit keinen Vertrag mit der Russischen Föderation unterzeichnet. Dann gab es noch Tschetschenien. Tschetschenien hat auf das Recht der Selbstbestimmung bestanden, wie Kasachstan oder Ukraine, wie auch seinerzeit von Boris Jelzin zugesichert hat – Nehmt euch Freiheit so viel ihr wollt.

Am 8. Juni 1991 wurde aus der von UDSSR unabhängigen Tschetschenischen Republik nach Wahlen und Volksabstimmung die Tschetschenische Republik Itschkerien gegründet. Erst am 25. Dezember 1991 wurde offiziell und formell die Russische Föderation, der Nachfolgestaat von UDSSR gegründet.

november1994_tschetschenienDas zweite wichtige Datum im November ist der 26. November 1994, der eigentliche Beginn des ersten Tschetschenienkrieges! An dem Tag versuchte Russland den vom Volk gewählte Präsidenten Dschochar Dudajew zu putschen. Dafür wurden tschetschenische Kriminelle aus der russischen Haft entlassen und zusammen mit der vermeintlichen Opposition und russischen Soldaten begann der Stumr auf Grosny, der am 29. November erfolglos für Russland endete und blutigen Beginn für Tschetschenien einläutete… Wie heute im Falle Krim und Ostukraine behauptete Russland stur und fest „Es gibt in Tschetschenien keine russischen Soldaten“ (Aussage des Verteidigungsministers P. Gratschow, 26.11.1994). Was Russen darunter Versteht haben ganz aktuell in der Ukraine erlebt.

Als der Sturm auf Grosny im November 1994 fehlschlug, erklärte Russland der jungen Republik den Krieg und marschierte mit aller Macht am 11. Dezember 1994 in Tschetschenien ein! Damit begann die Gewaltspirale, dessen Ende bis heute nicht in Sicht ist. Ganze Generation ist im Krieg aufgewachsen und kennt nichts anderes als Gewalt und Hass. Einige hundert dieser Jungen sind heute in Syrien und führen dort Krieg gegen Russland bzw. Assad, der von Russland unterstützt wird und für Russland wichtig ist.